SQL-Server Express mit über 10 GB Daten verwenden

Okt 15, 2022 | Server | 0 Kommentare

Der SQL Server Express hat die Beschränkung, dass die Datenbank maximal 10 GB groß werden kann. Mit der Funktion Filestream hat man die Möglichkeit auch deutlich größere Datenmengen zu verwalten.

Der ein oder andere Kunde hat das Problem, dass die Größe seiner MS-SQL Express Datenbank die Größe von 10 GB überschreitet. Dann muss ein Update auf eine Standard Version des MS-SQL Servers erfolgen, um weiter arbeiten zu können.

Eine Datenbankgröße von 10 GB ist eine der Beschränkungen, welche die kostenlose Express-Version gegenüber der Standard-Version hat. Bei der MS-SQL Standard Version hingegen gibt es für die Größe der Datenbank keine wirkliche Größen-Beschränkung. Allerdings sind die Lizenzkosten relativ teuer und man benötigt auch noch Client-Zugriffslizenzen.

Die Datenbank der JTL-Wawi nimmt rasant an Größe zu, da in der Datenbank auch die ganzen Produktbilder gespeichert werden. Die eigentlichen Daten nehmen gar nicht so viel Speicherplatz ein.

Um genau dieses Problem zu lösen, unterstützt die JTL-Wawi ab Version 1.5.16.0 die Filestream Funktion des MS-SQL Servers.

Was ist Filestream?

Bei der Funktion Filestream lagert der SQL Server binäre Daten, also Dateien wie Bilder, Dokumente etc. in ein separates Verzeichnis auf der Festplatte aus. Damit ist die Limitierung dieser Daten nur von der Größe der Festplatte abhängig.

In der Datenbank wird dann nur noch ein Verweis auf die notwendigen Daten im Filestream-Verzeichnis geführt. Ausgeliefert werden die Daten allerdings wie gehabt mit der normalen SQL-Abfrage der JTL-Wawi.

Welche Vorteile bringt Filestream für die JTL-Wawi?

Der Vorteil ist wie bereits oben beschrieben die Aufhebung der Limitierung der Datenbank. Das heißt, ich kann weiterhin mit der kostenlosen Express Version des SQL Servers arbeiten, auch wenn ich viele Produkte mit vielen Bildern in meiner JTL-Wawi verwalte.

Na ja, um genau zu sein, wird die Limitierung von 10 GB nicht aufgehoben. Diese besteht nach wie vor, nur dass Bilder und Dokumente nicht mehr zu den 10 GB dazugehören. Diese werden ja in ein separates Verzeichnis ausgelagert.

Einen Performance-Vorteil bringt Filestream allerdings nicht, da für die Auslieferung der Bilder die Geschwindigkeit der Festplatte des Servers ausschlaggebend ist.

Solange sich nicht abzeichnet, dass ihre SQL-Datenbank Ihrer JTL-Wawi, an diese 10 GB Limitierung heranreicht, empfehlen wir nicht Filestream zu aktivieren. Ebenso, wenn sie aus Performance-Gründen auf eine SQL Standard Version umzusteigen, ist Filestream nicht zu empfehlen.

So wird Filestream bei der JTL-Wawi aktiviert

Das Aktivieren der Filestream Funktion ist recht einfach und ist recht schnell umgestellt. Rückgängig machen ist allerdings nicht möglich, da dafür Datenbanktabellen verändert werden.

Schritt 1: Den Dienst der SQL-Server-Instanz für die JTL Wawi auf der Festplatte suchen. Das geht über den SQL-Server-Konfigurationsmanager.

MSSQL Konfigurationsmanager aufrufen
SQL Konfigurationsmanager aufrufen. So sieht das Symbol aus, hierauf einem Windows Server 2012 R2. Auf neueren Servern sieht das Startmenü anders aus.

Schritt 2: Mit einem Rechtsklick als Administrator die Eigenschaften des SQL-Server aufrufen. Anschließend im Tab Filestream alle Haken setzen und mit übernehmen bestätigen.

MSQL Dienst Eigenschaften aufrufen

Schritt 3: Den SQL Server Dienst neu starten

Schritt 4: Die JTL-Datenbankverwaltung starten und in die entsprechende Instanz einloggen.

JTL DB Verwaltung - Mandant auswählen

Schritt 5: Den entsprechenden Mandanten auswählen und die Performanceoptimierung auswählen. Hier den Haken für Filestream setzen und auf starten klicken. Jetzt läuft ein Fortschrittsbalken durch, der je nach Größe der Datenbank einige Zeit benötigt.

JTL DB Verwaltung - Filestream aktivieren

Bei diesem Prozess werden die entsprechenden Datenbank-Tabellen angepasst und alle Dateien in ein eigenes Verzeichnis des SQL-Server ausgelagert. Dieses Verzeichnis befindet sich dann im Daten-Verzeichnis des SQL-Server. Danach kann wieder wie gewohnt mit der JTL-Wawi gearbeitet werden. Von dem Rest bekommt der Anwender nichts mit.

Achtung: Der Haken „Filestream aktivieren“ muss nicht bei jeder Datenbank-Optimierung angehakt werden. Er ist nur bei erstem Mal für die Umstellung der Datenbanktabellen erforderlich.

Sicherung der SQL-Filestream Datenbank

Die gute Nachricht ist, dass die Sicherung der SQL Datenbank nach wie vor die Bilder mit enthält. Es sind also alle Daten in dieser einen Datei enthalten und können damit auch Zurückgespielt werden. Die Backupdatei ist also immer noch genauso groß, wie vor der Aktivierung von Filestream.

Die Anleitung als Video

JTL hat dafür ein wunderbares Video zum Thema Filestream erstellt und auf YouTube veröffentlicht.

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Mehr Informationen

Fazit

Mit ein paar kleinen Anpassungen lässt sich die 10 GB Limitierung des SQL Servers bei Verwendung mit der JTL-Wawi umgehen. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, ob man das wirklich benötigt, da diese Funktion nur sehr schwer rückgängig gemacht werden kann.

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